SALETTL – SALON: „Wie viele Veränderungen in einem Menschenalter“
10. Juli 24 –19:30 – 21:00
Eur5„Wie viele Veränderungen in einem Menschenalter“
Marie Luise Kaschnitz zum 50. Todestag
Salettl im Kumpfmühler Karl-Bauer-Park,
Vor 50 Jahren starb die Dichterin Marie Luise Kaschnitz in Rom. Vor 75 Jahren erschien ihre Romanbiografie über den französischen Maler Gustave Courbet. Sie, die Bildungsbürgerin, höhere Tochter aus preußisch-militärischem Adel, die „Große Dame der deutschen Literatur“, schrieb über den Naturburschen, Schulflüchtling, Anhänger der Pariser Kommune Gustave Courbet, der Mitte des 19. Jahrhunderts mit seinen den Realismus begründenden Bildern Aufsehen erregte. Und dieses Buch stellt einen Wendepunkt dar in ihrem Werk. Als sie 1939 in Paris Courbets Bilder sieht und lieben lernt, findet sie zu einem neuen Stil. Sie beschreibt nicht mehr, sie erzählt. 1955 wurde sie mit dem Georg-Büchner-Preis ausgezeichnet. In ihren Erzählungen „Ferngespräche“ entwickelt sie ihre unverwechselbar eigene Sprache zwischen Wirklichkeit und Illusion. „Das Unbewusste und die Vision spielen eine enorme Rolle bei mir… Unter dem Einfluss Kafkas stehe ich, wie meine ganze Generation, gewiss.“
Es tragen vor und lesen: Claudia Böckel, Hermann Reidel und Rainer Girg, Musik: Milorad Romic, Gitarre.