Der neue Vitusbach zur Ganghofersiedlung
Ukraine, Flucht und Krieg: Diese drei Begriffe prägen die täglichen Nachrichten. Genau diese Themen sind es, die auch im Zentrum der vorliegenden Publikation über die 86jährige wechselvolle Geschichte der Ganghofersiedlung stehen. Wegen seiner einheitlichen Anordnung der Häuser und seiner Architektur ist dieser Ortsteil einmalig in ganz Regensburg.
Es war die über allem dominierende Rüstungspolitik der Nationalsozialisten, die letztendlich der Auslöser für den Bau der Wohnanlage „Göring-Heim“ war. Die Werksarbeiter der Messerschmittwerke fanden hier mit ihren Familien eine Bleibe, die zur Heimat wurde und bis heute ihren eigenen Charakter und Charme bewahrt hat.
Das Ende des zweiten Weltkriegs verwandelte die Siedlung in ein abgetrenntes Camp für „Displaced Persons“, also ausländische Zivilpersonen, die sich kriegsbedingt außerhalb ihres Herkunftslandes aufhielten und in unserem Fall überwiegend aus der Ukraine stammten. Mit aus heutiger Sicht überbordendem Ehrgeiz und Engagement bauten sie für wenige Jahre eine „Kleine Ukraine“ in Regensburg auf, die ihren Idealen und Vorstellungen entsprach. Diese Zeit bildet einen besonderen Schwerpunkt in der vorliegenden Arbeit.